Mehr Fragen als Antworten

Praxis-Depesche 12/2019

Myokardverdickung durch Schlafapnoe

Schlafapnoeiker tragen ein erhöhtes Risiko für eine linksventrikuläre Hypertrophie – so liest man es immer öfter. Dabei ist die Datenlage zu diesem Thema gar nicht so eindeutig.
Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) sind überdurchschnittlich häufig von Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit, ventrikulärer Arrhythmie und Vorhofflimmern betroffen, so die Ergebnisse umfassender epidemiologischer Studien. Prospektive Studien bestätigten die OSA als unabhängigen Risikofaktor für ein kardiovaskuläres Ereignis.
Die Evidenz zu einer Assoziation der OSA mit der linksventrikulären Hypertrophie (LVH) ist dagegen erstaunlich gering. Die veröffentlichten Prävalenzraten der LVH bei Schlafapnoeikern variieren enorm und reichen von 8,0 bis 88 %. Während einige Untersuchungen bei Patienten mit und ohne OSA vergleichbare LVH-Prävalenzraten und eine ähnliche echokardiographisch ermittelte linksventrikuläre Masse ergaben, zeigten andere Studien eine ausgeprägte subklinische kardiale Beteiligung bei OSA-Patienten – besonders bei denen mit schwerer Verlaufsform. Die Gründe für diese widersprüchlichen Ergebnisse sind durchaus vielfältig. RG

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x