Typ-2-Diabetes

Praxis-Depesche 6/2018

Mit HbA1c das Risiko besser vorhersagen

Die Bestimmung des glykosylierten Hämoglobins (HbA1c) wird weltweit zur Blutzuckerkontrolle bei Diabetes genutzt. Ob sich der Parameter auch dafür eignet, das Risiko eines drohenden Typ-2-Diabetes abzuschätzen, wird kontrovers diskutiert.

Studien zufolge weist ein bereits unterschwellig erhöhter HbA1c auf ein gesteigertes Risiko für die künftige Manifestation eines Typ-2-Diabetes hin. US-Gremien geben Werte von 5,7 bis 6,4% als Indikator für Prädiabetes und von 6,0 bis 6,4% als Zeichen für ein intermediäres Risiko an. Die WHO empfiehlt für die Risikoabschätzung nicht den HbA1c, sondern den traditionellen Parameter Nüchtern-Blutzucker (NBZ). Anhand von rund 13 500 Patienten verglichen US-Forscher nun den prädiktiven Nutzen von (1) HbA1c allein, (2) Tests am nüchternen Patienten, (3) klinischen Daten und (4) Nüchtern-Tests plus klinischen Daten. Ein manifester Diabetes wurde als NBZ ≥126 mg/dl definiert.
Im Verlauf von 20 Jahren entwickelten 3315 Teilnehmer einen Typ-2-Diabetes. Das Risiko einer Erkrankung vervierfachte sich für jeden HbA1c-Prozentpunkt (OR 4,50). Nach Korrektur um Nüchtern-Labor und klinische Daten lag die OR bei 2,68 für eine Spanne von 20 Jahren, bei 5,79 binnen acht Jahren und bei 2,23 nach acht Jahren. WE
Quelle:

Leong A et al.: Prediction of type 2 diabetes by hemoglobin A1c in two community-based cohorts. Diabetes Care 2018; 41: 60-8

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