DÄGfA-Symposium am 04. Mai 2019 in Berlin

Naturmedizin 3/2019

Medizinisches Qigong – eine Behandlungsmethode der Chinesischen Medizin

Qigong als Entspannungs- und Präventionsmethode erfreut sich im Westen zunehmender Beliebtheit. Dies findet auch darin Ausdruck, dass Qigong als Maßnahme der Primärprävention nach Paragraf 20 Abs. 1 SGB V von den Krankenkassen erstattet werden kann. Bekannt sind darüber hinaus positive Wirkungen auf Atmung und andere vegetative Funktionen sowie auf Beschwerden des Bewegungsapparats.
Autorin
Dr. med. Anna Mietzner, Fachärztin Allgemeinmedizin, ab 2002 Privatpraxis, Schwerpunkte CAT, Akupunktur, Qigong. Akupunktur seit 1985, einjähriges Studium CAT in China 1990/91. DÄGfA-Dozentin seit 2002. Qigong seit 1988, 1996- 1999 Zen-Ausbildung, seit 1999 Qigong bei Liu Ya Fei, seit 2006 Co-Dozentin und inhaltliche Organisatorin der Ausbildungen für therapeutisches Qigong mit Liu Ya Fei.
Die Anwendung von Qigong als gezielte Therapiemethode – als eine der fünf Säulen der chinesischen Medizin – ist im europäischen Raum jedoch wenig verbreitet.
 
Symposium in Berlin
Zu genau dieser Thematik veranstaltete die DÄGfA kürzlich ein Symposium in Berlin.
Das Thema wurde in Vorträgen von vielen unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Frau Dr. Sandra Willeboordse stellte in ihrer Präsentation eine Auswahl interessanter Studien zum therapeutischen Qigong vor, darin wurden gute Wirkungen der Übungen bei chronischen Lungenerkrankungen, Hypertonus sowie bei Muskel- und Gelenkschmerzen beschrieben.
In zwei randomisierten kontrollierten Studien fand man eine effektive Erleichterung der Fatiguesymptomatik bei Krebspatienten und -patientinnen.
In seinem Vortrag „Wie die Haltung die Haltung beeinflusst“ über Qigong und Embodiment schilderte Herr Prof. Dr. Norbert Lotz sehr anschaulich die Beziehungen zwischen psychischem Befinden und körperlichem Ausdruck; auch dazu existieren Studien, wie die Arbeit an der äußeren Haltung sich therapeutisch bei psychischen Störungen und Erkrankungen einsetzen lässt.
Der sinologische Blick von Herrn Dr. Carlos Cobos-Schlicht erweiterte das Spektrum in die philosophisch-linguistische Richtung und zeigte die historische Entwicklung des Qigong und seiner Vorläufer auf. Die Praxis des medizinischen Qigong wurde in der Präsentation von Frau Dr. Ingrid Reuther vorgestellt. Am Beispiel von Brusterkrankungen beschrieb sie das konkrete Vorgehen zur diagnostischen Einschätzung aus Sicht der chinesischen Medizin und der daraus folgenden Auswahl von gezielt wirksamen Qigongübungen.
 
Positives Echo
Vom überaus positiven Echo der zahlreich versammelten Interessierten angeregt, haben die verantwortlichen Organisatorinnen des Symposiums schon begonnen, eine Folgeveranstaltung zu planen; sie soll im Frühjahr 2021 stattfinden.
 
Qigongkurse
Wer nicht so lange warten möchte, hat durchaus vorher die Möglichkeit, die wohltuenden Wirkungen der Qigongübungen auf Leib und Seele kennenzulernen. Die DÄGfA bietet unterschiedliche Formate an: als Tageskurse (anerkannt für die Meisterausbildungen „Meister der Akupunktur DÄGfA“ und „Meister der Ost-Asiatischen Medizin DÄGfA“) gibt es einen allgemeinen Einführungskurs oder das Angebot „Nei-Yang-Gong-Übungen bei Hypertonus“. Danach wird eine kleine Grundausbildung in Form von fünf Wochenend-Leistungskursen (anerkannt für die Meisterausbildung „Meister der Ost-Asiatischen Medizin DÄGfA“) angeboten. Hier werden passende Übungen zur Vorbeugung und Therapie von Störungen oder Erkrankungen jeweils einer Wandlungsphase unterrichtet. Die genauen Daten und Inhalte finden Sie unter: https://daegfa.de/AerztePortal/Ausbildung. Zusatzausbildungen.Qi_Gong.aspx

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