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Naturmedizin 6/2019

Marihuanakonsum in der Schwangerschaft schadet dem Kind

Schwangere Frauen, die Marihuana konsumieren, erleiden häufger Früh- und Totgeburten sowie hypertensive Erkrankungen. Diese Ergebnisse brachte die Auswertung einer aktuellen amerikanischen retrospektiven Kohortenstudie.
In Amerika stieg der Marihuanakonsum unter schwangeren Frauen im Zeitraum von 2002 bis 2014 um 62 %. Amerikanische Wissenschaftler führten aus diesem Grund eine prospektive Kohortenstudie durch, diese wurden nun im renommierten Fachmagazin BJOG veröffentlicht. Die Studie schloss 1.206 junge Frauen im Alter von 13 bis 22 Jahren ein, die in den Jahren 2011 bis 2017 schwanger waren bzw. ein Kind bekamen. Von 90,5 % (n=1.092) konnten urintoxikologische Proben genommen werden. 17,5 % (n=211) der Frauen konsumierten Marihuana. Die Identifizierung dieser Frauen erfolgte durch Urintoxikologie (63 %, n=133), durch Urintoxikologie und Selbstauskunft (28,4 %, n=60) und nur durch Selbstauskunft (8,5 %, n=18). Bei Frauen, bei denen die Marihuanaexposition urintoxikologisch nachgewiesen war, konnte eine Assoziation zu negativen Schwangerschaftsergebnissen festgestellt werden. Diese Frauen bzw. ihre Kinder waren zu 46 % von negativen Ereinissen wie Früh- oder Totgeburten, geringem Geburtsgewicht und hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen betroffen, die Frauen, die kein Marihuana konsumierten, waren davon zu 34 % betroffen. Auch unter Berücksichtigung des Nikotinabusus und der ethnischen Herkunft blieben diese Zahlen stabil. Auf die Selbstauskunft der Frauen sollte man sich laut Autoren nicht verlassen, sondern immer einen urintoxikologischen Test machen. Außerdem müsse mehr Aufklärungs- und Prophylaxearbeit betrieben werden, um gerade sehr jungen Müttern die negativen Auswirkungen deutlich zu machen.
Quelle: Rodriquez CE et al.: Marijuana use in young mothers and adverse pregnancy ... BJOG 2019; 126(12): 1491-1497
ICD-Codes: F12.2

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