Mobile Game Addiction

Naturmedizin 6/2019

Macht daddeln depressiv, ängstlich und einsam?

Über die herkömmliche Internetspielsucht (Internet Gaming Disorder, IGD) auf Desktop- Computern hinaus erscheint das süchtige Spielen auf Smartphones (Mobile Game Addiction) als eine neue Art von Suchtverhalten. In China zocken fast 10 % der Bevölkerung auf mobilen Geräten, vor allem Jugendliche.
Die Angaben von 578 Personen (Durchschnittsalter 15 Jahre; 56,7 % männlich) mit mobiler Spielsucht nach Mobile Game Addiction Scale wurden ausgewertet. Nach den standardisierten ß-Koeffizienten ergab sich eine signifikante Assoziation der mobilen Spielsucht mit den depressiven Symptomen nach dem Brief Symptom Inventory (ß: 0,31), der sozialen Angst nach der modifizierten Fassung der Child Social Anxiety Scale (b: 0,25) und der Einsamkeit nach der Child Loneliness Scale (ß: 0.21) (je p < 0,001). Die mobile Spielabhängigkeit erklärte 10 % der Varianz für eine Depression, 6 % der Varianz für soziale Angst und 4 % der Varianz für Einsamkeit.
Eine Analyse zu den geschlechtsspezifischen Unterschieden ergab, dass männliche Jugendliche mit „Mobile Game Addiction” wie erwartet stärker zur Entwicklung von Depression, Einsamkeit und vor allem sozialer Angst neigten als Mädchen. Dass die mobile Spielabhängigkeit Jugendlicher, vor allem der männlichen, negative psychische Konsequenzen hat, bestätigt die Datenlage zur allgemeinen Internetspielsucht in der Adoleszenz. Gegenüber dem herkömmlichen Spielen auf stationären Rechnern erscheint vor allem die unbegrenzte zeitliche und örtliche Verfügbarkeit durch Smartphones besonders problematisch. Das Problem dürft zukünftig eher zunehmen.
Quelle: Wang JL et al.: The association between mobile game ... Front Public Health 2019; 7: 247; doi: 10.3389/fpubh.2019.00247

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