Kardiovaskuläre Risiken

NATUR+PHARMAZIE 12/2012

Low carb – nein danke!

Die Diskussion um eine Ernährung, die vor Krankheiten bestmöglich schützt und / oder zu einer schlanken Figur führt, nimmt kein Ende. Einer der Hits ist seit einigen Jahren eine Diät mit wenig Kohlenhydraten (low carbohydrate) und viel Protein. Es gibt theoretische Argumente dafür, aber auch ablehnende Stimmen.
Praxisfazit
?! Ein kurzfristiger Nutzen der Diät für Gesundheitsparameter ist möglich (Senkung von Triglyzeriden, HbA1c, Insulin im Plasma, Blutdruck). Diese Effekte erscheinen aber irrelevant angesichts des Risikos, dass langfristig kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität erhöht werden.
Floegel A et al.: Low carbohydrate-high protein diets. Short term benefits of weight loss seem outweighed by longer term cardiovascu- lar harms. Ebd. 7 

Eine verminderte Kohlenhydrataufnahme, kompensiert durch mehr Eiweiß, kann relativ schnell zu einer Gewichtsabnahme führen. Wird darauf geachtet, dass v. a. raffinierte Kohlenhydrate (Zucker) vermieden werden und das Protein überwiegend aus Pflanzen stammt, ist dagegen auch vom ernährungsphysiologischemnAspekt nicht viel zu sagen. Allerdings halten sich die Anhänger von Low carb eher selten an diese Vorgaben.

In den letzten Jahren kamen Bedenken auf, dass diese Diät auf längere Sicht dem kardiovaskulären System schadet. Die Studienlage zu dieser Frage war aber widersprüchlich. In der großen Nurses’ Health Studie aus den USA war diese Diätform nicht mit kardiovaskulären Problemen assoziiert. Drei kleinere Studien zeigten aber eine erhöhte Herz-Kreislauf-Mortalität. Ein multinationales Team wollte mehr Klarheit und analysierte die Daten einer schwedischen Studie, an der Frauen (n=49 261) im Alter zwischen 30 und 49 Jahren teilnahmen. Man versuchte dabei mit Hilfe von Fragebogen zu klären, welchen Einfluss die Diät auf die Häufigkeit von koronarer Herzkrankheit, ischämischer oder hämorrhagischer Apo-plexie, Subarachnoidalblutung und der peripheren Verschlusskrankheit hat.

Eine Verminderung der Kohlenhydrataufnahme um 10% oder eine Erhöhung des Proteinverzehrs um zwei Einheiten waren jeweils mit einer signifikanten Zunahme kardiovaskulärer Komplikationen verbunden (Rate Ratio 1,04).

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