Neue S3-Leitlinie und Patienteninformation

Naturmedizin 4/2019

Leitlinie: Gegen Bruxismus gibt es keine Therapie

In der ersten Bruxismus-Leitlinie für Zahnärzte wird der Fokus auf den Schutz der Zähne gelegt. Denn Bruxismus sei keine Krankheit, und deshalb gäbe es dagegen auch keine wirksame Therapie. Diese Ansicht stößt unter Physiotherapeuten auf Unverständnis.
Sicher wundert sich auch der eine oder andere Orthopäde, Chiropraktiker oder Osteopath über die Aussage der Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e. V.. Diese Berufsgruppen dürften sich übergangen fühlen, denn die Behandlung der craniomandibulären Dysfunktion (CMD) gehört seit vielen Jahren zu ihrem Repertoire und ist durchaus erfolgreich.
Laut Pressemitteilung ist jeder fünfte Deutsche von Bruxismus betroffen. „Das Zähneknirschen selbst wird nicht als Krankheit angesehen, es kann jedoch ernsthafte Folgen für die Gesundheit der Zähne, Kaumuskulatur und Kiefergelenke haben“, fasst die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT), Prof. Dr. Ingrid Peroz (Charité Berlin), die Ergebnisse der ersten deutschen Leitlinie zum Bruxismus zusammen. Neben Schädigungen an der Zahnhartsubstanz oder Funktionsstörungen im Kauorgan könne Bruxismus auch schützende Funktionen für die Gesundheit erzeugen. Der aktuelle Wissensstand steht Interessierten in einer anschaulichen Patienteninformation zum Zähneknirschen kostenfrei unter dem Link www.zahnmedizinische-patienteninformationen.de/patienteninformationen zur Verfügung. Sie klärt über die Diagnose und mögliche Folgen des Bruxismus auf und stellt verschiedene, wissenschaftlich fundierte Therapieansätze (auch für Patienten zur Selbsthilfe) vor.
ICD-Codes: F45.8

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