Bis auf feine basale Rasselgeräusche bei der Auskultation blieb die körperliche Untersuchung des Patienten ohne Befund, und es waren keine relevanten Vorerkrankungen bekannt. Im Röntgen-Thorax und CT fielen Gewebeverdichtungen auf. Die bronchoalveoläre Lavage ergab erhöhte Leukozytenzahlen und einen verminderten CD4/ CD8-Quotienten von 0,5 (Norm: 2). In einer anschließenden Biopsie fand man nicht-nekrotische Granulome mit Epitheloid- und Riesenzellen.
Nach der stationären Aufnahme verbesserte sich der Zustand des Patienten innerhalb von einer Woche ohne Behandlung. Der Nachweis auf Aspergillus-niger-Antigene war positiv, und man stellte die Diagnose einer exogenen allergischen Alveolitis (EAA) aufgrund berufsbedingter Exposition mit Aspergillus-Sporen. Ein Provokationstest bestätigte die Diagnose. Unter strikter Verwendung von Atemwegsschutzmasken während der Arbeit ist der Patient beschwerdefrei.
Aspergillus niger gilt als eher untypischer Auslöser für EAA, sollte aber vor allem bei Landwirten nicht außer Acht gelassen werden, da der Schimmelpilz ubiquitär im Erdboden vorkommt und zudem oft auf Obst und Gemüse zu finden ist. SB