Campylobacter, Salmonellen, Listerien, E. coli, Resistenzen

Naturmedizin 1/2020

Kranke Masthähnchen

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vermeldete zum Jahresende 2019, dass Masthähnchen unverändert häufig mit Campylobacter spp. belastet sind. Knapp die Hälfte der Schlachtkörper und des Fleisches sind betroffen.
Im Rahmen des Zoonosen-Monitorings 2018 zeigten die Proben: Knapp ein Viertel der Schlachtkörper wies Campylobacter- Keimzahlen von über 1.000 KbE/g auf. Das zum vergangenen Jahr eingeführte Prozesshygienekriterium hat somit noch nicht zu einer nennenswerten Senkung der Campylobacter-Belastung bei Masthähnchen geführt. Das Prozesshygienekriterium von 1.000 koloniebildenden Einheiten pro Gramm (KbE/g) für Schlachtkörper von Masthähnchen wurde EU-weit eingeführt, um das Vorkommen von Campylobacter spp. in der Geflügelfleischkette zu senken. Die Nachweisrate von Salmonellen in Proben von frischem konventionell erzeugtem Putenfleisch lag bei 4,0 % und damit ebenfalls etwas höher als im vorherigen Untersuchungsjahr (2,6 %). In 3,4 % der Proben von streichfähigen oder schnittfesten Rohwürsten aus Hähnchen- und/oder Putenfleisch wurden Listeria monocytogenes nachgewiesen. Allerdings waren die Keimzahlen gering, da in keiner Probe Listerien oberhalb der Nachweisgrenze von 10 KbE/g mit der quantitativen Methode nachgewiesen wurden. ESBL/AmpC-bildende E. coli wurden in etwa der Hälfte der untersuchten Kotproben aus konventionellen Mastputenbetrieben (51,8 % positive Proben) und in 37,6 % der Proben von konventionell erzeugtem Putenfleisch nachgewiesen. Auffallend ist, dass E.-coli-Isolate aus ökologischen Mastputenbetrieben und aus ökologisch erzeugtem Putenfleisch insgesamt deutlich niedrigere Resistenzraten (48,2 %) aufwiesen als die entsprechenden Isolate aus der konventionellen Produktion (77,3 %). Bei Isolaten aus ökologischer Produktion zeigen sich auch deutlich seltener Multiresistenzen.

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