Von den 196 Patienten (≥ 19 Jahre), die wegen einer akuten Major-Depression-Episode stationär behandelt wurden, hatten nur 32 (16,3 %) ausreichende 25(OH)D-Blutspiegel (≥ 30 ng/ ml; durchschnittlich 40,7 ± 10,3 ng/ml). Die übrigen 164 wiesen einen – teils schweren – Mangel (< 30 ng/ml; durchschnittlich 17,1 ± 7,1 ng/ml) auf. Der Gesamtwert der etablierten Hamilton Depression Rating Scale mit 17 Items (HDRS17) zu Baseline war in der Vitamin-D-Mangelgruppe mit 24,0 (± 6,3) vs. 21,6 (± 4,9) signifikant höher als in der Vitamin- D-Suffizienzgruppe (p = 0,037). Dies blieb auch nach Anpassung auf Alter, Geschlecht, sozioökonomischen Status und Psychose so (p = 0,032). Ebenfalls signifikant (p = 0,040) höhere Werte bei Vitamin- D-Mangel ergaben sich im Depressions- Cluster der HDRS17 (Item 1, 2, 3 und 7), nicht aber in den Clustern für Angst, SchlafstöAusscheirungen und Somatisierung. Mit Ausnahme psychotischer Merkmale, die bei Vitamin-D-Mangel häufiger vorlagen, bestand zwischen Vitamin-D-Status und den verschiedenen DSM-5-Subtypen der Depression ebenso wenig ein Zusammenhang wie mit der Polarität der depressiven Erkrankung (bi- oder unipolar). Angesichts der Korrelationen zwischen Vitamin-D-Status und Schwere der depressiven Symptome fordern die Autoren, bei Patienten mit schwerer Major Depression die Vitamin-D-Spiegel zu messen und ggf. eine Supplementierung anzubieten.
Vitamin-D-Mangel
Korrelation mit depressiven Symptomen?
Obwohl häufig über einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und psychiatrischen Krankheiten einschließlich der Depression berichtet wurde, existieren dazu kaum spezifische Studien. Südkoreanische Psychiater untersuchten jetzt retrospektiv die Beziehung zwischen einer Hypovitaminose D und der depressiven Symptomatik.
Woo YS et al.: Vitamin D... Clin Psychopharmacol Neurosci 2019; 17(1): 121-4