Die monozytären Zytokine Interleukin-1-beta und Tumornekrosefaktor-alpha begünstigen die Aktivierung knorpelabbauender Enzyme und die Prostaglandin-Freisetzung. In-vitro- und experimentellen Studien zufolge kann der in der Brennnessel enthaltene Wirkstoff HOTrE (13-Hydroxyoctadecatrien-Säure) die Synthese der Zytokine TNF-alpha und IL-1 dosisabhängig wirksam hemmen. Mit einem neuartigen Verfahren wurde ein Brennnesselblätter-Extrakt (IDS 23) hergestellt, der die antiinflammatorisch wirksamen Komponenten der Pflanze vermehrt enthält und der sich gegenüber Vergleichsextrakten durch eine verbesserte Dosis-Wirkungs-Beziehung auszeichnet. Eine dreiwöchige multizentrische Anwendungsbeobachtung mit 8 955 Arthrose- und Arthritis-Patienten zeigte, dass bei 82% der Betroffenen die Rheumabeschwerden durch IDS 23 wirksam gelindert werden konnten. Der adjuvante Einsatz von IDS 23 ermöglichte bei 38% der Patienten eine Dosisreduktion und bei 26% einen Verzicht auf NSAR. In einer zwölfmonatigen Beobachtungsstudie mit 819 Patienten mit Gonarthrose untersuchte man Wirksamkeit und Verträglichkeit von IDS 23. Gonarthrose-spezifische Symptome (Schmerzen, Gelenksteifigkeit, Funktionsdefizit) konnten durchschnittlich um 61,5% reduziert werden. IDS 23 erwies sich dabei als sehr gut verträglich. Es wurde von 95% der Ärzte und Patienten mit gut bis sehr gut bewertet. (EJW)
Antientzündliche Brennnessel-Wirkstoffe
Praxis-Depesche 14/2000
Konstruktiv gegen Gelenkdestruktion
Proinflammatorische Zytokine spielen für die Pathogenese rheumatischer Erkrankungen anscheinend eine wesentliche Rolle. Forschungsergebnisse zeigten, dass insbesondere das Zytokin TNF-alpha durch Brennnnessel-Komponenten wirksam gehemmt werden kann.