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Gyn-Depesche 4/2021

Klassik oder Jazz – mit Musik gegen Operationsangst

Zumindest bei kurzen Routineeingriffen scheint sich eine Musikbegleittherapie günstig auf die psychische Situation auszuwirken, wie eine Studie an gynäkologischen Onkologie-Patientinnen ergab.
Portkatheter werden häufig gesetzt, wenn Tumorpatienten, zum Beispiel nach einer Brustkrebs-OP, eine nachfolgende Chemotherapie benötigen. Die Implantate werden zumeist in Lokalanästhesie eingesetzt. Dennoch kann ein solcher Eingriff, verbunden mit den Bedenken zu der folgenden Chemotherapie, bei den Betroffenen Angst und Stress auslösen. Ein Ärzteteam aus Düsseldorf hat nun in einer Studie an gynäkologischen Onkologie-Patientinnen untersucht, ob diese negativen psychischen Effekte durch eine begleitende Musiktherapie reduziert werden können. Dazu wurden vor, während und nach dem Eingriff subjektive und objektive Angst- und Stressparameter erhoben. Der einen Hälfte der insgesamt 84 Studienteilnehmerinnen wurde während der OP via Kopfhörer ein Musikprogramm vorgespielt – wobei die Frauen zwischen Klassik, Jazz, Meditation und Lounge wählen konnten. Die Kontrollgruppe trug ebenfalls Kopfhörer, aber ohne Musikeinspielung.
Die Musik wirkte positiv auf stressassoziierte, physiologische Parameter wie den Blutdruck oder die Herzfrequenz und reduzierte auch die Menge des ausgeschütteten Cortisols. Dazu Erstautorin Dr. Nora Schaal: „Mit diesem kostengünstigen Ansatz könnte, zumindest bei einfachen Eingriffen, die Menge an benötigten Sedativa und Analgetika verringert werden.“ GFI
Quelle: Schaal NK et al.: The effffects of a music intervention during port catheter placement on anxiety ... Sci Rep 2021; 11(1): 5807

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