Morphologie als Teil der Volksmedizin

Naturmedizin 4/2019

Körperform beeinflusst Sterberisiko von älteren Frauen?

In althergebrachten Medizintraditionen wurde dem Erscheinungsbild des Patienten, vor allem zur Diagnose, schon immer besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Mittlerweile gibt es viele Studien, die den Einfluss der Statur auf die Gesundheit nachweisen.
Die aktuellen Richtlinien für die Prävention und Kontrolle von Adipositas im öffentlichen Gesundheitswesen konzentrieren sich auf die Förderung eines normalen Body-Mass-Index (BMI). Besonders häufig kommt aber ein hoher Taillenumfang, also ein dicker Bauch, vor, was bei der Risikoeinschätzung nicht gesondert berücksichtigt wird. Autoren einer prospektiven Kohortenstudie mit 156.624 postmenopausalen Frauen geben nun aber die Empfehlung, auch Frauen mit normalem BMI, aber mit zentraler Adipositas, also einem zu hohen Taillenumfang, vermehrt in den Fokus präventiver Maßnahmen zu nehmen. Denn sie zählen, ähnlich wie Frauen mit zu hohem BMI, zur Gruppe der Menschen, die einem erhöhten kardiovaskulären Risiko ausgesetzt sind ebenso wie einer erhöhten Mortalität durch Krebs. Am signifikantesten erhöht sich das Risiko bei einem BMI ab 30 und einer Taille ab 88 cm, die sogenannte Apfelform. Frauen mit Übergewicht, aber schmaler Taille, haben ein geringeres Risiko.
Quelle: Sun Y et al.: Association of normal-weight central obesity with all-cause and cause-specific ... JAMA Netw Open 2019; 2(7): e197337

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