VERIFY (Vildagliptin Efficacy in combination with metfoRmIn For earlY treatment of type 2 diabetes) war die erste und bislang einzige randomisiert kontrollierte Studie, die die Langzeitwirkung einer Medikamentenkombination in der Erstlinientherapie des Diabetes mellitus Typ 2 evaluierte. Es nahmen 2.001 Erwachsene daran teil, bei denen in den letzten zwei Jahren vor Studieneinschluss ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurde. In der ersten Studienphase wurde randomisiert doppelblind entweder mit Metformin alleine oder in Kombination mit Vildagliptin behandelt. Nach sechs Monaten, oder bei stabilen Blutzuckerspiegeln auch später, wurden alle Teilnehmenden mit der Kombination weiterbehandelt. 80 % der Teilnehmenden waren bis zum Ende des fünfjährigen Beobachtungszeitraums in der Studie verblieben. Primärer Endpunkt war Therapieversagen, definiert als Anstieg des HbA1c über 7 % in zwei konsekutiven Messungen. In Studienphase 1 trat dies bei weniger als der Hälfte der mit Kombinationstherapie und bei fast zwei Drittel der mit Monotherapie Behandelten ein. Die mediane Zeit bis zum Therapieversagen betrug in der Monotherapiegruppe rund drei Jahre, in der Kombinationsgruppe überschritt sie die Beobachtungsdauer und wurde auf mehr als fünf Jahre geschätzt.
Die Zeitschrift Diabetes Therapy publizierte im September 2020 einen Kommentar zur Bedeutung von VERIFY für die zukünftige Erstlinientherapie des Typ-2-Diabetes. In diesem heißt es, VERIFY stelle das Potenzial einer frühen Kombinationstherapie heraus. Man habe darin gezeigt, dass unter der Kombination die Zeit bis zum Verlust der glykämischen Kontrolle verglichen zur Monotherapie fast verdoppelt werden kann, und dass damit mehr als doppelt so häufig eine langanhaltende glykämische Kontrolle erreicht wird. Zudem habe man damit eine Reduktion des Risikos für ein sekundäres Therapieversagen um rund ein Viertel im Vergleich zur Monotherapie erreicht.
Weitere Studien sollen nun unter anderem zeigen, ob die Ergebnisse von VERIFY auch auf andere Wirkstoffkombinationen übertragbar sind und ob eine frühe Kombinationstherapie einen protektiven Effekt gegenüber kardiovaskulären Ereignissen und anderen Diabetes-Folgeerkrankungen habe. TH