Sepsis und akutes Atemnotsyndrom

Naturmedizin 6/2019

Intravenöses Vitamin C verbessert Überlebenschance

Können intravenöse Vitamin-C-Gaben beim akuten Atemnotsyndrom und einer Sepsis Biomarker verbessern und Organversagen verhindern? Diesen Fragen widmeten sich amerikanische Wissenschaftler, zur Klärung führten sie eine randomisierte, placebokontrollierte klinische Studie durch.
Durchgeführt wurde die unlängst im Fachmagazin JAMA veröffentlichte Studie in sieben intensivmedizinischen Krankenhausstationen an insgesamt 167 Patienten mit Sepsis und akutem Atemnotsyndrom. Per Zufallsprinzip erhielten 84 Patienten Vitamin C 50 mg/ kg alle sechs Stunden über vier Tage. 83 Patienten erhielten Placeboinfusionen im gleichen Rhythmus. Die Patienten waren durchschnittlich 54,8 Jahre alt, 54 % von ihnen waren männlich. Bewertet wurden die Auswirkungen der Vitamin- C-Gaben mittels eines modifizierten Sequential Organ Failure Assessment Scores sowie der Biomarker C-reaktives Protein und Thrombomodulinspiegel, gemessen zu Beginn, sowie nach 48, 96 und 168 Stunden. Das primäre Ergebnis, nämlich die Verbesserung der Spiegel von C-reaktivem Protein und Thrombomodulin, konnte nicht bestätigt werden, es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Placebound Vitamin-C-Gabe. Dies könnte laut den Autoren auch an dem weit fortgeschrittenen Stadium der Sepsis der eingeschlossenen Patienten liegen, denn in vorhergehenden Studien zeigten sich durchaus Unterschiede, wenn die intravenöse Vitamin-C-Gabe zu einem früheren Zeitpunkt erfolgte.
Bei den sekundären Endpunkten gab es jedoch eindeutig positive Ergebnisse: Patienten, die Vitamin C erhielten, hatten eine signifikant verbesserte Überlebenschance. An Tag 28 waren 46,34 % der Placebopatienten verstorben, aber nur 29,84 % der Vitamin-C-Patienten.
Quelle: Fowler AA et al.: Effect of vitamin c infusion on organ failure and biomarkers of inflammation ... JAMA 2019; 322(13): 1261-70

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