Hohe Prävalenz – schlechtere Lebensqualität

Neuro-Depesche 3/2020

Insomnie beeinträchtigt die Patienten stark

Schlafstörungen haben vielfältige negative Auswirkungen auf die Psyche und sind besonders bei Psychiatrie-Patienten häufig. In einer deskriptiven Querschnittsstudie wurde in Barcelona nun die Prävalenz einer Insomnie bei Patienten mit schizophrener Erkrankung und deren Einfluss auf die Lebensqualität erhoben.
In einer Stichprobe von 267 schizophrenen Patienten im Alter über 18 Jahre wurden Schlafstörungssymptome mit dem Oviedo Sleep Questionnaire (OSQ) und dem Insomnia Severity Index (ISI) erfasst sowie die Lebensqualität mit dem EuqoQol-5D bewertet.
Nach OSQ lagen klinische Insomnie-Symptome bei 63,7 % der Patienten vor, nach ISI bei 41,2 %. Sie waren leicht bei 27,7 %, mittelschwer bei 10,5 % und schwer ausgeprägt bei 3 % der Patienten.
Die Insomnie-Prävalenz schwankte in Abhängigkeit von den Diagnosekriterien stark: Betrug sie nach DSM-IV-Kriterien nur 7,9 %, lag sie gemäß den ICD-10-Kriterien bei 23,2 %. Insomnie-fördernde Faktoren waren vor allem ein höheres Alter (p = 0,003) und ein höherer Body- Mass-Index (p = 0,008) sowie ein niedriger Bildungsstatus (p = 0,015).
 
Mehr Schmerzen, Angst und Depression
Schlaflosigkeit wirkte sich negativ auf jeden Teilaspekt der Lebensqualität nach Euqo- Qol-5D aus. Der logistischen Regressionsanalyse zufolge zeigten die betroffenen Patienten vermehrt Beeinträchtigungen von Mobilität (Odds Ratio [OR]: 3,54), Selbstpflege (OR: 2,69) und Alltagsaktivitäten (OR: 3,56). Sie litten gehäuft unter Schmerz/Unbehagen (OR: 4,29) und Angst/ Depression (OR: 3,01). JL
Quelle: Batalla-Martín D et al.: Insomnia in schizophrenia patients: prevalence and quality of life. Int J Int J Environ Res Public Health 2020; 17(4); pii: E1350 [Epub 19.Feb; doi: 10.3390/ ijerph17041350]

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