Die Forscher haben in einer Studie die Wirksamkeit von Arzneimitteln mit individualisierter Homöopathie (IH) bei Patienten mit CRS untersucht. Sie wurde am National Institute of Homeopathy, Westbengalen, Indien als Vorstudie mit 62 Patienten durchgeführt. Primäres Ergebnismaß war der Fragebogen Sino-nasal Outcome- Test-20 (SNOT-20, liegt auch in deutscher validierter Adaption vor). Sekundäre Ergebnisse waren der EQ-5D-5L-Lebensqualitätsfragebogen inkl. der visuellen Analogskalen. Mit 5 numerischen Bewertungsskalen (0–10) wurde die Intensität von Niesen, Rhinorrhoe, Post-nasal-drip- Syndrom, Gesichtsschmerzen / -druck und Störung des Geruchssinns bewertet. Die Messungen wurden zu Studienbeginn und nach dem 2. und 4. Monat der Intervention durchgeführt. Gruppenunterschiede und Effektgrößen wurden anhand einer Intention- to-Treat-Probe berechnet.
Die Gruppen waren laut den Autoren zu Studienbeginn vergleichbar. Die Ausfallrate betrug insgesamt 6,5 % (Interventionsgruppe: 1 Patient, Placebogruppe: 3 Patienten). Obwohl die Verbesserungen sowohl der primären als auch der sekundären Endpunkte in der Interventionsgruppe höher waren als in der Placebo-Gruppe, waren die Gruppenunterschiede bei kleinen bis mittleren Effektgrößen statistisch nicht signifikant. Calcarea carbonica, Lycopodium clavatum, Schwefel, Natrum muriaticum und Pulsatilla nigricans waren die am häufigsten verschriebenen Mittel. Für beide Gruppen berichteten die indischen Wissenschaftler von keinen Nebenwirkungen, homöopathischen Erstverschlimmerungen oder schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse.
Misra et al. schlussfolgern daher vorsichtig, dass es nur eine kleine, aber nicht signifikante Wirkungsrichtung zugunsten der Homöopathie gab.