Eine aktuelle Studie im Journal JAMA Neurology fand heraus, dass NFL-Spieler mit häufigen Gehirnerschütterungen im späteren Leben auch häufiger Medikamente gegen zu niedrige Testosteronwerte im Blut und gegen erektile Dysfunktion einnehmen müssen. Diese Studie war die bislang umfangreichste zu diesem Thema und konnte eine klare „Dosis-Wirkungs-Beziehung“ zwischen wiederholten Hirntraumata und Impotenz (ED) zeigen.
Als Ursache gelten die durch Kopf-Beschleunigungen verursachten Mikroverletzungen der Hypophyse, insbesondere am Hypophysenstil. Dabei kann sowohl die Blutversorgung als auch die neuronale Steuerung kompromittiert werden. Allerdings hatte die Studie auch Schwächen. Die ED-Symptome wurden von den Sportlern selbst bewertet und man kann davon ausgehen, dass es dabei zu einem „under-reporting“ gekommen ist. Die Autoren schätzen daher, dass die Dunkelziffer groß ist und geben diese mit etwa 50 % an. Hinzu kommt dann auch noch, dass die Anzahl der unbemerkten oder nicht berichteten Gehirnerschütterungen bis zu 30 % betragen haben könnte.
Der Autor ruft sowohl betroffene Sportler auf, das Thema bei ihrem Arzt anzusprechen, aber auch vor allem behandelnde Ärzte, American-Football-Spieler ggf. auf derartige Probleme hinzuweisen. Im übrigen können aber auch andere Kontaktsportarten, Hockey, Boxen oder „europäischer“ Fußball zu derartigen Problemen führen. CB