Sarkoidose

Praxis-Depesche 7-8/2020

IL-35 spiegelt Krankheitsaktivität wieder

Die Pathogenese der Sarkoidose ist nach wie vor unklar. Chinesische Forscher fanden nun heraus, dass Interleukin (IL)-35 mit der Aktivität und dem Verlauf der Erkrankung korreliert.
An der Studie nahmen 114 Sarkoidosepatienten sowie 24 gesunde Kontrollen teil. Bei allen Personen bestimmten die Wissenschaftler den IL-35-Serumspiegel sowie verschiedene Immunzellpopulationen im Blut. Die pathogenetische Rolle von IL- 35 prüften sie anschließend im Tierversuch, wobei sie einen Teil der Mäuse mit gegen Il-35 gerichteten Antikörpern behandelten. Die aktive Sarkoidose ging im Vergleich zur stabilen Erkrankung bzw. den gesunden Kontrollen mit signifikant höheren Serum-IL-35-Spiegeln sowie höheren Konzentrationen regulatorischer B (Breg)- und follikulärer T-Helferzellen (Tfh) einher. Bei einem Progress sank der IL-35-Spiegel. Mäuse mit Sarkoidosegranulomen (trotz IL-35-Antikörperbehandlung) hatten höhere IL-35-Spiegel in der bronchoalveolären Lavage sowie höhere periphere und bronchoalveoläre Bregund Tfh- bzw. niedrigere Treg-Konzentrationen. Die Behandlung mit IL-35-Antikörpern senkte den bronchoalveolären IL-35-Spiegel und die periphere Breg- Konzentration und erhöhte die bronchoalveoläre Tfh- sowie die periphere und bronchoalveoläre Treg-Zahl. Der IL- 35-Serumspiegel stellt einen vielversprechenden Biomarker zur Beurteilung der Sarkoidoseaktivität dar, meinen die Wissenschaftler: Eine aktive Erkrankung geht mit deutlich erhöhten Serumspiegeln einher, wogegen bei Zunahme der Krankheitsaktivität die Spiegel sinken. LO
Quelle: Mengmeng Z et al.: Serum IL-35 levels are associated with activity and progression of sarcoidosis. Front Immunol 2020; 11: 977
ICD-Codes: D86.0

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