Schlimmster Risikofaktor nach PCI

Praxis-Depesche 1-2/2020

Hypertonus oder Diabetes?

Hypertonus und Diabetes sind gefährliche kardiovaskuläre Risikofaktoren. Um wie viel das Risiko bezüglich des Langzeit-Ergebnisses nach einer Stentimplantation wegen eines Myokardinfarktes aber tatsächlich erhöht ist, untersuchte eine Kohortenstudie.
Kommentar
Diese Studie vergleicht explizit, ob ein Hypertonus oder ein Diabetes gefährlicher ist. Dazu gab es bislang kaum Daten.
Über 32.000 Patienten mit akutem Myokardinfarkt wurden in vier Gruppen eingeteilt: Gruppe A: kein Hypertonus, kein Diabetes (-/-), Gruppe B (+/-), Gruppe C (-/+) und Gruppe D (+/+). Der klinische Endpunkt wurde definiert als das kumulierte Auftreten eines schweren kardiovaskulären Ereignisses (MACE; Tod jeglicher Ursache, Reinfarkt oder Re-PCI innerhalb von zwei Jahren). Zwischen Gruppe B und C zeigte sich kein signifikanter Unterschied bzgl. des Auftretens von MACE. Allerdings kam es bei Patienten mit ausschließlich Diabetes (Gruppe C) zu 43 % mehr Revaskularisationen und 146 % mehr Re-PCI der „target lesion“ als in Gruppe B.
Sowohl Hypertonus als auch Diabetes erhöhen demnach das Risiko von Herzinfarktpatienten, nach einer Stentimplantation langfristig ein schlechtes Outcome zu erleiden. CB
Quelle: Kim YH et al.: Which is the worst risk factor for the long-term clinical outcome? Comparison of long-term clinical outcomes between antecedent hypertension and diabetes mellitus in South Korean acute myocardial infarction patients after stent implantation. J Diabetes 2020; 12: 119-33

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