Krebsprävention

Naturmedizin 1/2021

Hundertunddreißigtausend Todesfälle durch Rauchen – in einem Jahr!

Rauchen ist eine der hartnäckigsten Substanzabhängigkeiten – die Erfahrung machen auch Naturheilkundler mit ihren Patienten. Nun werden Sie mit neuen Argumenten versorgt: Der Tabakatlas legt aktuelle Daten und Fakten rund um den Tabakkonsum sowie den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken und gesellschaftlichen Folgen vor. Der Bericht verdeutlicht das enorme Potenzial der Krebsprävention und präventiver Gesundheitspolitik.
„Rauchen ist nach wie vor der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor, die Tabakkontrolle hat daher enormes Potenzial für die Krebsprävention. Mit der neuen Ausgabe des Tabakatlas wollen wir die Öffentlichkeit und die Medien auf den neuesten Stand der Wissenschaft bringen und gleichzeitig auf Basis dieser Informationen politische Entscheidungsträger zum Handeln veranlassen“, sagt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
Allein in Deutschland waren im Jahr 2018 rund 85.000 Krebsfälle durch das Rauchen verursacht und etwa 127.000 Menschen starben an den Folgen der zahlreichen tabakbedingten Erkrankungen. Das entspricht 13,3 % aller Todesfälle – diese Zahl ist seit der letzten Berechnung 2013 noch weiter gestiegen. Der Tabakatlas gibt einen umfassenden Überblick über das Ausmaß des Rauchens, die Folgen des Tabakkonsums sowie über Lösungsstrategien, um die Schäden zu verringern, die das Rauchen der Gesellschaft zufügt. Immer noch rauchen 26,4 % der Männer und 18,6 % der Frauen sowie 6,0 % der Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren und 5,2 % der gleichaltrigen Mädchen. Neben den gesundheitlichen Konsequenzen des Rauchens beleuchtet der Tabakatlas 2020 auch die immensen Folgen des Rauchens für Gesellschaft und Umwelt: Die Kosten, die das Rauchen verursacht, belaufen sich in Deutschland auf jährlich 97 Milliarden Euro. Die weltweite Tabakproduktion hat zusätzlich auch einen großen ökologischen Fußabdruck. Gleichzeitig zeigt der Atlas Lösungsansätze auf, über die vor allem die Politik dazu beitragen kann, den Tabakkonsum zu senken.
Den Trend zum Nichtrauchen zu stärken, ist ein wichtiges Ziel der Krebsprävention. „Einige Länder – etwa Finnland und Irland – haben dazu bereits verpflichtende Strategien entwickelt. Auch Deutschland sollte sich als strategisches Ziel setzen, bis 2040 rauchfrei zu werden, d. h. den Raucheranteil in der Bevölkerung auf unter 5 % zu senken“, sagt Katrin Schaller, kommissarische Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im DKFZ. Der „Tabakatlas Deutschland 2020“ ist als pdf-Datei unter http://www.tabakkontrolle.de abrufbar.
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum: Pressemitteilung , Dr. Sibylle Kohlstädt idw

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x