Die Akne ist durch eine follikuläre Hyperkeratose sowie eine übermäßige Talgproduktion gekennzeichnet. Die Kommensalen Propionibacterium acnes (P. acnes) und Staphylococcus aureus (S. aureus) profitieren von der Seborrhoe und fördern somit die Keratinozytenproliferation, Entzündungsprozesse sowie die Gewebedestruktion. Angesichts der zunehmenden Antibiotikaresistenzen wird nach neuen antiseptisch und antimikrobiell wirksamen topischen Wirkstoffen – beispielsweise Pflanzenextrakten – gesucht. Ein Freiburger Wissenschaftlerteam hat geprüft, inwiefern sich Hopfenextrakt diesbezüglich eignet.
In vitro entfaltete der an Humulonen und Lupulonen reiche Hopfenextrakt an menschlichen Keratinozyten eine antioxidative und entzündungshemmende Aktivität, die sich unter anderem in Form einer verminderten Interleukin-6-Produktion manifestierte. Ferner zeigte das pflanzliche Produkt antibakterielle Effektivität. Eine topische hopfenhaltige Gelzubereitung hemmte das Wachstum von P. acnes signifikant stärker als ein Placebo-Gel, jedoch schwächer als die Clindamycin- und Benzoylperoxid-haltige Positivkontrolle. Für S.-aureus-Stämme erlangte die Hemmung jedoch keine Signifikanz. Da Hopfen nicht nur das Wachstum Akne-assoziierter Bakterienstämme hemmt, sondern zudem antioxidativ und antiinflammatorisch wirkt, schlossen die Wissenschaftler, dass Patienten, die zu Akne neigen, möglicherweise von einer topischen Anwendung des Pflanzenextrakts profitieren. LO