Auf die Frage gaben 591 von 1000 zufällig ausgewählten Medizinstudenten im vierten Studienjahr, etwa 18 Monate vor ihrer Facharztausbildung, Antwort. Die überwiegende Mehrheit, nämlich 83% der Studenten stimmte stark oder sehr stark mit dieser Aussage überein (4 bis 5 Punkte auf einer fünfstufigen Likert-Skala), und zwar unabhängig davon, welche Spezialisierung sie anstrebten.
Sehr stark berufen fühlten sich aber vor allem Studenten, die eine Karriere in der Primärversorgung, also in der Familienmedizin (58% gaben 5 Punkte an), inneren Medizin (45%) oder als Pädiater (37%), verfolgten. In Bezug auf alle anderen Fachgruppen gaben signifikant weniger Jungmediziner an, sich stark berufen zu fühlen. So waren es in der Notfallmedizin nur 29%, und in der Anästhesiologie nur 20%.
Für das Heranziehen neuer Nachwuchskräfte in der Primärversorgung ist dieser Umstand nicht unerheblich. Denn neben den Bemühungen, die Gehaltsdifferenz zwischen Hausärzten und anderen Fachrichtungen zu verringern, wird nun ein weiterer Motivator ersichtlich. Fördern lässt sich das Gefühl der Berufung vor allem dadurch, dass man die Studenten im Rahmen ihrer Facharztausbildung respektvoll behandelt. Förderlich sind auch Vorbildpersonen in den entsprechenden Fachbereichen. Nicht zuletzt könnten auch Maßnahmen, die dem unter Ärzten prävalenten Burnout entgegenwirken, einen positiven Effekt auf die Berufswahl der Nachwuchsmediziner haben. OH