Schilddrüse

Praxis-Depesche 1-2/2020

Hashimoto dämpft Schilddrüsenkarzinom?

Das Ziel einer Studie war es, immunvermittelte Mechanismen bei gleichzeitiger Hashimoto-Thyreoiditis (HT) aufzuklären, welche die Progression des papillären Schilddrüsenkarzinoms (PTC) beeinflussen könnten.
In die Studie wurden 30 Patienten mit histologisch bestätigtem PTC und 30 Patienten mit PTC und gleichzeitig vorhandener HT aufgenommen. Zur Analyse wurden immunhistochemische Untersuchungen durchgeführt und die Anzahl verschiedener Immunzellen einschließlich cytotoxischer T-Zellen (CD8), Plasmazellen (CD138), Forkhead-Box-Protein P3 (FOXP3), Mastzellen (MCT) und M2-Makrophagen (CD163) ermittelt. Es konnte gezeigt werden, dass trotz der hohen Anzahl von Immunzellen im intakten Schilddrüsengewebe von PTCPatienten bei gleichzeitig vorhandener HT keine signifikanten Unterschiede bei M2-Makrophagen, Mastzellen und FOXP3- Zahlen innerhalb von PTC mit oder ohne HT bestehen. PTC mit HT war mit einer höheren Anzahl von CD8+-Zellen assoziiert (p <0,001), was die Fähigkeit des Immunsystems widerspiegelt, zytotoxische T-Zellen im Tumorbereich zu erzeugen und zu rekrutieren. Dies kann auch den schützenden Effekt von HT auf die PTC-Progression erklären. Die Prävalenz von angeborenen Immunzellen mit der Akkumulation von M2-Makrophagen und Mastzellen unter adaptiven Immunzellen war mit einem aggressiveren PTC-Verhalten und aggressiveren LNM-Entwicklung verbunden. DM
Quelle: Sulaieva O et al.: Hashimoto’s thyroiditis attenuates progression of papillary thyroid carcinoma: deciphering immunological links. Heliyon 2020; 6( 1), e03077. doi: 10.1016/j.heliyon.e03077
ICD-Codes: E06.3

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