Nach den Angaben von 204 seit 16,3 (± 7,3) Jahren praktizierenden Psychiatern wiesen 29,5 % ihrer Schizophrenie-Patienten eine TRS auf. Im Vergleich mit 204 Nicht-TRSPatienten waren 408 dieser TRS-Fälle durchschnittlich drei Jahre älter und häufiger männlich. Sie waren vermehrt arbeitslos (74,5 % vs. 45,1 %), wurden häufiger mind. einmal stationär behandelt (93,4 % vs.74,0 %) und litten häufiger unter komorbiden körperlichen Krankheiten wie Adipositas (40,2 % vs. 23,5 %) und psychiatrischen Störungen wie Depression (38,7 % vs. 25,0 %). Außerdem erhielten sie häufiger eine Polytherapie (32,6 % vs. 12,3 %) und hatten mehr Suizidversuche unternommen (durchschnittlich 0,9 vs. 0,5).
Die Schizophrenie-Symptome waren bei den TRS-Patienten häufiger und schwerwiegender. Sie beeinträchtigten auch eher die soziale Sphäre und das funktionelle Niveau als bei den Nicht-TRS-Patienten. Als Therapieziele wurde bei Positivsymptomatik die Beseitigung von Wahnvorstellungen und Halluzinationen als am wichtigsten angesehen, um die langfristige Prognose eines Patienten zu verbessern.
Vorgehen der Psychiater
Im Gesamtkollektiv wendeten die Ärzte am häufigsten eine orale Monotherapie mit Risperidon (31,0 %), Olanzapin (28,1 %) und Aripiprazol (25,2 %) an. Bei Nicht- Ansprechen ergab sich folgendes Ranking (1 – 6) des Vorgehens: Die Psychiater erhöhten die Antipsychotika-Dosis (1,6), fügten ein zweites Antipsychotikum hinzu (4,6), schlugen ein Depot-Präparat vor (4,1), fügten einen Stimmungsstabilisier hinzu (4,6) bevor sie Clozapin gaben (5,0). Bei den TRS-Patienten war Clozapin die häufigste Medikation (15,9 %).
Umstellungen waren am häufigsten auf eine mangelnde Wirksamkeit des vorherigen Antipsychotikums zurückzuführen (71,4 % bei TRS vs. 54,3 % bei Nicht-TRS; p < 0,001) und dann erst auf dessen Unverträglichkeit (34,4 % vs. 38,4 %; p = 0,22). Unter den TRS-Patienten waren persistierende Halluzinationen das häufigste zu einem Switch führende Symptom (63,9 %) und häufiger als bei Nicht-TRS-Patienten (37,1 %; p < 0,001). HL