Metaanalyse zur Schwangerschaft

Neuro-Depesche 3/2020

Frühgeburt durch kurzen/schlechten Schlaf?

Besteht zwischen Schlafdauer bzw. -qualität Schwangerer und Frühgeburten ein Zusammenhang? Dies wurde in einer Metaanalyse von Beobachtungsstudien untersucht.
Kommentar
Die Gründe für den Zusammenhang von Schlafdauer bzw. -qualität und erhöhtem Risiko von Frühgeburten sind unklar. In der vorliegende Auswertung konnte nicht auf mögliche Einflussfaktoren (z. B. schlafverschlechternde Depressionen) kontrolliert werden. In jedem Fall sollten Schlafprobleme Schwangerer ernst genommen werden.
Ausgewertet wurden zehn bis Sept. 2018 publizierte Studien – neun Kohortenstudien und eine Fallkontrollstudie – mit mehreren Tausend Teilnehmerinnen.
 
Einfluss der Schlafdauer …
Bei einer mäßigen Heterogenität zwischen den Studien (I2: ca. 57 %) fand sich bei 5.267 Schwangeren (1.248 Frühgeburten) ein signifikanter Zusammenhang: Gegenüber den Frauen mit der längsten Schlafdauer wiesen jene mit dem kürzesten Schlaf ein um 23 % erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt auf (relatives Risiko [RR]: 1,23; 95 %-KI: 1,01 – 1,50).
 
… und der Schlafqualität
Bei relativ hoher Heterogenität zwischen den Studien (I2: ca. 78 %) war dies auch für die Qualität des Nachtschlafs bei 1.230 Schwangeren (156 Frühchen) der Fall: Im Vergleich zu Frauen mit der besten Schlafqualität hatten jene mit dem schlechtesten Schlaf (nach Pittsburgh Sleep Quality Index > 5) ein sogar um 54 % erhöhtes Frühgeburtsrisiko (RR: 1,54; 95 %- KI: 1,18 - 2,01). JL
Quelle: Wang L et al.: Association between maternal sleep duration and quality, and the risk of preterm birth: a systematic review and meta-analysis of observational studies. BMC Pregnancy Childbirth 2020; 20(1):125 [Epub 24. Feb.; doi: 10.1186/s12884-020-2814-5]

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