In der im Jahre 1999 gegründeten Initiative RITAM (Research Initiative on Traditional Antimalarial Methods) wird nicht nur systematisch die medizinische Literatur nach Malariamitteln durchsucht. Auch ethnologische und botanische Quellen werden nach Hinweisen auf Wirkstoffe durchforstet. In der Datensammlung finden sich Einträge zum Einsatz von 1277 unterschiedlichen Pflanzen aus 160 Familien, wovon elf in allen betroffenen Kontinenten angewendet werden. In Malariagebieten verwenden etwa 20% der Menschen traditionelle Phytomedizin, mit einer großen Schwankungsbreite zwischen 0% und 75%. Diese Wirkstoffe wurden bisher jedoch nur selten klinisch untersucht. Oft wurde nicht zwischen Fiebersenkung und antiparasitärer Wirkung unterschieden. Nur selten wurde auf Nebenwirkungen geachtet. Bei Wirkstoffen, die erfolgreich eingesetzt werden, muss zudem der Einfluss teilweiser Immunität der lokalen Bevölkerung von der Wirksamkeit der Medikamente unterschieden werden. (MF)
Medikamente gegen Malaria
NATUR+PHARMAZIE 6/2005
Forschungsinitiative für traditionelle Malariamittel
Angesichts zunehmender Resistenzen gegen die gebräuchlichen Malariamittel untersucht eine internationale Forschungsinitiative traditionelle Wirkstoffe, die in den verschiedensten Ländern im Kampf gegen Malaria eingesetzt werden.
Quelle: Willcox, ML: Traditional herbal medicines for malaria, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 329 (2004), Seiten: 1156-1159