Diabetes und Demenz

NATUR+PHARMAZIE 5/2007

Folgen chronisch-entzündlicher Prozesse

Für Typ-2-Diabetes und Demenz gilt: In einer jahrelangen nahezu stummen Vor-Phase laufen für den Patienten bedeutende z. T. noch reversible pathologische Veränderungen ab. Oxidativer Stress spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Vermehrtes abdominelles Fettgewebe, dem neuro-endokrine Funktionen zugeschrieben werden, sowie systemischer oxidativer Stress führen zur steigenden Produktion von Sauerstoff-Radikalen und zur Überforderung der zur Abwehr notwendigen körpereigenen (Metallo-)Enzyme, z. B. der Superoxid-Dismutase (SOD) mit den Co-Enzymen Zink und Kupfer. Darüber hinaus werden zunehmend proinflammatorische Zytokine freigesetzt. Diese chronisch entzündlichen Prozesse lassen sich durch erhöhte hsCRP-Spiegel im Blut belegen – ein unabhängiger Risikofaktor auch bei der Entstehung des Diabetes Typ 2.

Das Antioxidans Zink weist insulinmimetische Eigenschaften auf und kann möglicherweise diabetische Folgeerkrankungen wie Neuropathie oder Herzerkrankungen positiv beeinflussen. Doch gerade Diabetiker haben oft eine Unterversorgung mit Zink: Sie scheiden vermehrt Zink im Urin aus und weisen eine gestörte Resorption aus dem Darm auf. Diese wird weiter durch eine gleichzeitige Kalziumsubstitution sowie Phytate einer vollwertigen Ernährung einschränkt. In der Leitlinie des Zentralverbands für Naturheilverfahren zu Diabetes Typ 2 wird deshalb Zink im Rahmen weiterer Stoffwechsel-regulierender Therapiemethoden erwähnt.

Oxidativer Stress wurde auch bei Patienten mit Demenz als pathogenetisch bedeutender Faktor beschrieben. Doch steht im Gehirn von Demenzpatienten weniger Kupfer als bei vergleichbaren Personen zur Verfügung und die Aktivität der SOD ist vermindert. In einer Vorauswertung einer klinischen Studie an 73 Patienten mit initialer Alzheimer-Demenz konnte gezeigt werden, dass ein niedriger Kupferspiegel mit schlechteren kognitiven Funktionen korreliert. Aktuelle Daten zeigen darüber hinaus, dass hochbetagte Diabetiker häufiger an Demenz erkranken als eine Vergleichsgruppe von Nichtdiabetikern. (RI)

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