Ernährung

Naturmedizin 5/2020

Fäkale Gallensäuren: Darmkrebsrisiko bei veganer Ernährung geringer

Eine fettreiche Ernährung führt zu erhöhten Konzentrationen von fäkalen Gallensäuren, die mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko in Verbindung stehen. Bei Veganern scheinen weniger fäkale Gallensäuren anzufallen, zeigten nun die Ergebnisse einer kleinen Querschnittstudie eines deutsch-schwedischen Wissenschaftler-Teams.
Vegetarische und vegane Ernährung sind mittlerweile gut wissenschaftlich untersucht und viele gesundheitliche Vorteile sind bewiesen. Dies umfasst den niedrigeren BMI, das geringere Diabetes- Typ-2-Risiko, kardiovaskuläre und Krebsprophylaktische Vorteile im Vergleich mit Omnivoren. Das Kolonkarzinom ist eines der häufigsten Krebsarten, die Inzidenzraten steigen in den westlichen Ländern und die Assoziation mit dem Fleischkonsum ist bekannt. Unter Mitarbeit von Andreas Michalsen, Professor für Naturheilkunde an der Charité Berlin, wurden nun die Gallensäuren im Serum und Stuhl von 36 Veganern und 36 Omnivoren (50 % weiblich, 50 % männlich, Durchschnittsalter 38 Jahre) untersucht. Die überraschenden Ergebnisse: Veganer haben signifikant niedrigere Konzentrationen fäkaler Gallensäuren, im Serum allerdings zeigten Veganer höhere Konzentrationen als Omnivoren. Dies könnte durch eine höhere Resorption von Glycinkonjugierten Gallensäuren im terminalen Iluem zu erklären sein.
Die Zusammensetzung der Gallensäuren unterschieden sich nur geringfügig zwischen beiden Gruppen. Am meisten erhöht waren die fäkalen Gallensäuren, wenn die Probanden verabeitetes Fleisch, Fisch, frittierte Kartoffeln, Brot und Kaffee zu sich nahmen; Müsli führte zu einer Abnahme. Die Autoren empfehlen, im Sinne einer prophylaktischen Weiterentwicklung, weitere Studien.
Quelle: Trefflich I et al.: Associations between dietary patterns... Nutrients 2020, 12, 47; doi:10.3390/nu12010047

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