Synopsis

Gyn-Depesche 3/2020

Eisenmangel unbedingt vermeiden

Der Eisenbedarf ist in der Schwangerschaft enorm erhöht. Ein Mangel kann für die fetale Entwicklung folgenschwer sein.
Eisenmangel (ID) ist mit ungünstigen Schwangerschaftsverläufen verbunden. Das sich schnell entwickelnde fetale Gehirn ist einem besonderen IDRisiko ausgesetzt, und eine geringe Eisenaufnahme während der Schwangerschaft ist mit Autismus, Schizophrenie und abnormaler Gehirnstruktur bei den Nachkommen verbunden. Präklinische Modelle des fetalen Eisenmangels bestätigen, dass erwartete eisenabhängige Prozesse wie Monoamin-Neurotransmission, neuronales Wachstum und Differenzierung, Myelinisierung und Genexpression bis ins Erwachsenenalter beeinträchtigt sind. In einer aktuellen Übersicht wurden Strategien zur Diagnose und Vorbeugung von Eisenmangel in der Schwangerschaft sowie der neurokognitiven und psychischen Folgen eines fetalen Eisenmangels beschrieben. Dabei wird betont, dass fetales Eisen ein Schlüsselnährstoff ist, der die Entwicklung und Funktion des Gehirns während der gesamten Lebensdauer beeinflusst und dabei bereits bei der vorgeburtlichen oder sogar präkonzeptionellen Ernährung berücksichtigt werden und als Investition in die psychische Gesundheit der Nachkommen betrachtet werden sollte. DM
Quelle: Georgieff MK: Iron deficiency in pregnancy. Am J Obstet Gynecol 2020; Mar 14. pii: S0002-9378(20)30328-8. doi: 10.1016/j.ajog.2020.03.006..
ICD-Codes: O99.0

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