Der Review von Chou aus der Pharmalogical Research, Printausgabe August 2021, hat untersucht, ob die Glukose- und Lipidhomöostase über die Aktivierung von Rezeptoren für bitteren Geschmack beeinflusst werden kann. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse würden die Bedeutung von Bitterstoffen bei der enteroendokrinen Sekretion unterstreichen. Der Wissenschaftler fasst die Forschungslage zur GLP-1-Sekretion und Stoffwechselregulation zusammen. Die Studien basierten auf der Erforschung von Bittergeschmacksrezeptoren und der präklinischen und klinischen Untersuchung der Wirkung von bitteren Heilpflanzen, wie Bittermelone, Hopfenzapfen und berberinhaltigen Kräutern (z. B. Coptis- und Berberitzenwurzel).
Chou diskutiert mehrere Wirkmechanismen von relevanten bitteren Pflanzenstoffen unter Berücksichtigung pharmakokinetischer Studien. Er kommt zu dem Ergebnis, dass aktuelle Forschungsergebnisse darauf hindeuten, dass spezifische Agonisten, die an Rezeptoren für bitteren Geschmack, wie TAS2R1 und TAS2R38, binden, vorteilhafte metabolische und entzündungshemmende Wirkungen haben können. Dies geschieht über die Modulation der enteroendokrinen Hormon-Sekretion und den Gallensäurestoffwechsel, wichtig u. a. für Patient:innen mit metabolischem Syndrom oder Diabetes-Patient:innen mit durch Dyslipidämie bedingten Komorbiditäten.