Rosacea

Naturmedizin 3/2018

Das Risiko für gastrointestinale Erkrankungen ist erhöht

Schon frühere epidemiologische Studien konnten zeigen, dass eine pathogenetische Beziehung zwischen der Rosacea und verschiedenen gastrointestinalen Erkrankungen besteht. Diese Beobachtung konnte jetzt in einer Kohortenstudie bestätigt werden.

Verglichen wurden in dieser dänischen populationsbasierten Registerstudie die Daten von 49 475 Rosaceapatienten mit denen von 4 312 213 Kontrollpersonen. Dabei wurde die Häufigkeit einer neu aufgetretenen Zöliakie, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Helicobacter pylori-Infektion, Reizdarm und intestinale bakterielle Fehlbesiedelung analysiert. Insgesamt fand sich bzgl. vieler dieser Erkrankungen bei Rosaceapatienten ein erhöhtes Risiko. Bei Zöliakie war das Risiko um das 1,46-Fache, bei Morbus Crohn um das 1,45-Fache, bei Colitis ulcerosa um das 1,19-Fache und beim Reizdarm um das 1,34-Fache erhöht.
Kein Zusammenhang mit der Hauterkrankung ergab sich allerdings bei der Helicobacter pylori-Besiedelung und der intestinalen bakteriellen Fehlbesiedelung. Daraus schlussfolgern die Autoren, dass man bei Rosaceapatienten immer an das Vorliegen einer solchen Erkrankung denken und bei entsprechenden Symptomen auch danach fahnden sollte.
Doch wie dieser Zusammenhang, genauer gesagt das pathogenetische Overlap zwischen Haut und Darm, erklärt werden kann, dazu gibt es noch keine sicheren Erkenntnisse.
Interessant ist, dass sich unter einer antibiotischen Therapie der Darmerkrankungen Hautsymptome verbessern können. Die Rosacea könnte allerdings auch eine Nebenwirkung der bei CED häufig eingesetzten Steroide sein. PS
Quelle:

Egeberg A et al.: Rosacea ... British Journal of Dermatology, 2017, 176; pp100- 106; DOI 10.1111/bjd.14930

ICD-Codes: L71.8

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