Praxis-Tipp

Praxis-Depesche 3/2019

Cannabis gegen chronischen Schmerz

38 % der Patienten mit chronischen Schmerzen in Europa geben an, nicht ausreichend therapiert zu werden. Wirksame Optionen sind daher weiterhin dringend gefordert.

Weniger als die Hälfte der chronischen Schmerzpatienten einer Erhebung haben gute Erfahrungen mit konventionellen Analgetika gemacht. Für komplementäre und alternative Arzneien liegen ebenfalls keine überzeugenden Daten vor. Als Ausnahme könnten sich Cannabinoide erweisen.
Positive Daten für Cannabinoide liegen für verschiedene Schmerzsyndrome vor, wie chronische neuropathische Schmerzen, bestimmte Krebsschmerzen, spastische Störungen sowie akute und chronische Schmerzen generell. In Kombination mit Opiaten kommt ein kumulativer Effekt zustande. Zudem wird damit einer Toleranz gegenüber Opioiden und Entzugsproblemen entgegengewirkt.
Italienische Experten prüften den Effekt von Cannabis an 338 Patienten, die an verschiedenen Formen chronischer Schmerzen litten. Sie erhielten, zusätzlich zu einer laufenden analgetischen Medikation, für zwölf Monate ein Cannabis- Präparat. Die Schmerzintensität nahm während der Beobachtungszeit signifikant ab. Verbesserungen zeigten sich auch beim Parameter Behinderung durch Schmerz sowie bei Symptomen von Angst und Depression. WE
Quelle:

Poli P et al.: Medical cannabis in patients with chronic pain: Effect on pain-relief, pain disability, and psychological aspects. A prospective non randomized single arm clinical trial. Clin Ther 2018; 169: e102-7

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