Ein Forscherteam, u. a. vom Institut für Sport und Sportwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der deutschen Sporthochschule Köln, entwickelte ein zwölfmonatiges, standardisiertes, interdisziplinäres Lebensstilprogramm und testete es mit 2.227 adipösen, prädiabetischen Teilnehmern in einem Zeitraum von insgesamt neun Jahren. Jeder Teilnehmer nahm in den zwölf Monaten des Programms an 61 Terminen teil. In diesen wurden Bewegungsübungen, Ernährungsberatung und psychologische Beratungen durchgeführt.
Die diätetische Intervention beruhte auf dem Konzept der Berücksichtigung des glykämischen Index sowie auf Kalorien- und Fettreduktion. Besonderes Augenmerk wurde auf das psychologische Selbstmanagement gelegt. Die Teilnehmer lernten, ihre Verhaltensänderungen auch in den Alltag zu integrieren und Entscheidungen selbstständig zu treffen. Das Programm zeigte eindrucksvolle Wirkung: Von den 2.227 prädiabetischen Teilnehmern waren 839 Teilnehmer (37,7 %) nach der Intervention frei von prädiabetischen Symptomen mit normalen HbA1c-Werten.
Die Teilnehmer mussten die Kurse selbst bezahlen, wer mindestens 80 % davon besucht hatte, bekam nach Beendigung des Programmes 85 % von seiner Krankenkasse erstattet. Die Autoren sehen in der Standardisierung und Kostenübernahme die wichtigsten Erfolgsfaktoren für solche Programme.