Bluthochdruck

Naturmedizin 2/2020

Überstunden erhöhen das Risiko

Das Ergebnis einer neuen Studie zeigt: Menschen, die mehr als 49 Stunden pro Woche arbeiten, sind gefährdeter, an Bluthochdruck zu erkranken. Zwar kann die Beobachtungsstudie „formal“ keine Ursache-Wirkung-Beziehung nachweisen, aber sie wurde sorgfältig durchgeführt, und das Ergebnis sollte nach Ansicht der Deutschen Hochdruckliga nun prospektiv untersucht werden.
3.500 Büroangestellten wurden in der kanadischen Studie über fünf Jahre beobachtet. Es wurde gezeigt, dass gerade das Risiko einer maskierten Hypertonie bei jenen erhöht schien, die viele Überstunden anhäuften. Darunter versteht man, wenn beim Patienten normale Blutdruckwerte in der Arztpraxis gemessen werden, aber erhöhte Werte tagsüber am Arbeitsplatz oder in der Nacht vorliegen. Gerade diese Form des Bluthochdrucks ist besonders gefährlich, da sie häufifig übersehen wird. In der vorliegenden Studie wurde die Rate der Studienteilnehmer mit durchweg erhöhten Blutdruckwerten (≥140/90 mmHg in den Einzelmessungen und ≥135/85 mmHg in den Langzeitmessungen) und jenen mit maskierter Hypertonie (<140/90 mmHg in den Einzelmessungen und ≥135/85 mmHg in den Langzeitmessungen) erhoben und in Relation zu den geleisteten Überstunden gesetzt.
Im Ergebnis zeigte sich, dass Überstunden sowohl mit dem Risiko einer maskierten Hypertonie sowie einer anhaltenden Hypertonie assoziiert sind. Mehr als 49 Arbeitsstunden pro Woche (im Vergleich zu 35 Wochenstunden) erhöhten das Risiko einer maskierten Hypertonie um den Faktor 1,7 und das einer anhaltenden Hypertonie um den Faktor 1,6. Eine Stärke der kanadischen Untersuchung gegenüber früheren Studien ist, dass auch 24-Stunden- Blutdruckmessungen durchgeführt wurden.
Quelle: Trudel X. et al.: Long working hours and the prevalence of masked and sustained hypertension. 2020 Hypertension

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