Immunologische Kreuzreaktionen

NATUR+PHARMAZIE 3/2005

Aus Heuschnupfen wird Lebensmittelallergie ...

Durch immunologische Kreuzreaktionen können sich zu einem Heuschnupfen "pollenassoziierte Lebensmittelallergien" hinzugesellen, die einer genauen Beobachtung und Abklärung bedürfen um die Auslösefaktoren aus dem Speiseplan zu verbannen.

Pflanzliche Lebensmittelallergene, die pollenassoziiert auftreten, werden unterteilt in: - "Pathogenesis-related proteins" (z.B. in Birkenpollen oder Banane), verantwortlich für das "Latex-Frucht-Syndrom", - Profiline (z.B. in Birkenpollen) und - andere Proteinfamilien mit allergener Potenz in pflanzlichen Lebensmitteln. Nicht-pollenassoziierte pflanzliche Allergene sind dagegen: - Speicherproteine in Pflanzen (z.B. in Erdnüssen) und - Inhibitoren von Amylasen und Proteasen (z.B. in Sojabohnen). Die Gruppe der pollenassoziierten Lebensmittel ist komplex, doch nicht jede Pollenallergie äußert sich parallel in Nahrungsmittelallergien. Das Risiko von Kreuzreaktionen sollten die Betroffenen kennen, wenngleich kein prophylaktischer Handlungsbedarf besteht. Sind pollenassoziierte Lebensmittelallergien jedoch manifestiert, bleiben sie meist lebenslang bestehen. Hier sollte eine fachmännische Ernährungsberatung die Betroffenen aufklären, wie die Auslöser gemieden werden können und welche weiteren Kreuzreaktionen möglich sind. Die erforderliche Diät muss die Eliminierung der Auslösefaktoren gewährleis-ten und trotzdem eine vollwertige, bedarfsgerechte Ernährung sicherstellen. Auch sollten individuelle Tipps zum Umgang mit den allergieauslösenden Lebensmitteln gegeben werden, da die Verarbeitung (z.B. roh oder gekocht) oftmals in engem Zusammenhang zum allergenen Potential des Auslösers steht. Studien zeigen, dass eine erfolgreiche Pollen-Hyposensibilisierung auch die Verträglichkeit kreuzreaktiver Nahrungsmittel verbessern kann. (HM)

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