Praxistipp

Praxis-Depesche 1-2/2021

Auf Dysglykämie bei Herzpatienten achten

Eine Dysglykämie – in dieser Studie als gestörte Glukosetoleranz (IGT), Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes definiert – verschlechtert die Prognose von Patienten mit koronarer Herzkrankheit.
Die Autoren untersuchten das Dysglykämie- Screening und das Risikofaktor- Management von Patienten mit koronarer Herzkrankheit in Bezug auf die Standards der europäischen Richtlinien für Herz-Kreislauf-Patienten. Ausgewertet wurden Daten der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC EORP) von 8.261 Koronarpatienten im Alter von 18 bis 80 Jahren.
War der glykämische Zustand unbekannt, wurden Patienten einem oralen Glukosetoleranztest (OGTT) und einer HbA1C-Messung unterzogen. Berücksichtigt wurden zusätzlich Lebensstil, Risikofaktoren und pharmakologisches Management. Insgesamt 2.452 Patienten (29,7 %) hatten einen bekannten Diabetes. Ein OGTT wurde bei 4.440 Patienten mit unbekanntem glykämischem Zustand durchgeführt, von denen 41,1 % dysglykämisch waren. Durch das Screening wurden doppelt so viele Dysglykämien entdeckt wie durch die Berichte der Patienten. Nur ein Drittel aller Koronarpatienten hatte einen normalen Glucosestoffwechsel. Sowohl für das Screening als auch für die Behandlung von Patienten mit koronarer Herzkrankheit und Dysglykämie sind also dringend Maßnahmen erforderlich, um Komplikationen zu verhindern und die Lebenserwartung zu erhöhen. NM
Quelle: Ferrannini G et al.: Screening for glucose perturbations and risk factor management in dysglycemic patients with coronary artery disease...: A Report from ESC EORP EuroAspire V. Diabetes Care, online 20.2.2020; doi.org/10.2337/dc19-2165

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