Praxistipp

Praxis-Depesche 11/2020

(Anti)oxidanzien als COPD-Marker?

Welche Biomarker eignen sich für die Erkennung und Verlaufsdiagnostik der COPD? Dieser Frage ging eine Übersichtsarbeit nach.
Forschende der Universität Sassari auf Sardinien kamen zu der Schlussfolgerung, dass COPD-Betroffene messbare Anzeichen erhöhten oxidativen Stresses aufweisen. So wurden u. a. erhöhte Serumkonzentrationen verschiedener Oxidanzien gemessen. Superoxidanionen und Parameter der oxidativen Gesamtaktivität waren in allen Studien erhöht. Zudem seien antioxidative Schutzfaktoren vermindert, besonders SH-Gruppen an Proteinen, Glutathion und antioxidative Gesamtkapazität. Widersprüchliche Ergebnisse kamen dagegen aus den Studien zu den Serumspiegeln antioxidativer Nährstoffe sowie aus den Studien, die die enzymatische Antioxidationsaktivität im Serum von COPD-Betroffenen analysierten. Die in der Übersichtsarbeit zusammengestellten Studien sind aber nicht für eine abschließende Einschätzung der Tauglichkeit dieser Biomarker geeignet, da eine Reihe von Variablen bei der Probengewinnung und -prozessierung schwer kontrollierbar seien und das Ergebnis der Untersuchung verfälschen könnten. Auch Lebensstilfaktoren seien mögliche Kovariaten, die das Ungleichgewicht zwischen Oxidanzien und Antioxidanzien beeinflussen könnten. TH
Quelle: Zinellu E et al.: Reliability and usefulness of different biomarkers of oxidative stress in chronic obstructive pulmonary disease. Oxid Med Cell Longev 2020; 2020: 4982324
ICD-Codes: J44.9

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