Studien zur Akupunktur bei postmenopausalen Frauen zeigten, dass das alternative Heilverfahren gut vertragen wird und wirksamer ist als keine Therapie, aber nicht wirksamer als Schein-Akupunktur. Eine chinesische Arbeitsgruppe prüfte nun, ob sich die positiven Ergebnisse auch auf die perimenopausale Phase übertragen lassen. Hierfür wurden 180 Frauen über acht Wochen auf 24 Sitzungen mit Elektroakupunktur an traditionellen Nadelpunkten oder auf Scheinakupunktur, also Nadelung an anderen Stellen, randomisiert. Die Follow-up-Dauer betrug 24 Wochen.
Nach acht Wochen war der Gesamtscore der Menopause Rating Scale unter Verum um 6,3 Punkte zurückgegangen, in der Kontrollgruppe um 4,5 Punkte. Der Unterschied war statistisch signifikant (p = 0,0002), erreichte aber nicht die klinisch relevante Schwelle von fünf Punkten. Bei der Verbesserung der Lebensqualität (bewertet mittels Menopause-Specific Quality of Life Questionnaire) wurde allerdings die minimale klinisch relevante Differenz von vier Punkten übertroffen.
Die Akupunktur ist ein Verfahren mit starker Arzt-Patient-Interaktion und unleugbarer psychologischer Komponente. Ein Placebo- Effekt ist deshalb wahrscheinlich. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Elektroakupunktur die menopausalen Beschwerden nicht eindeutig reduzierte, auch wenn die Lebensqualität anscheinend gebessert wurde. Ihre Ergebnisse lassen sich aber nicht verallgemeinern, weil die beteiligten Frauen nur leicht ausgeprägte Beschwerden hatten. Bei Frauen mit stärkeren Symptomen könnte der Effekt stärker sein. WE