Die Chemotherapie als eine der wichtigsten Therapien onkologischer Erkrankungen ist in vielen Fällen mit Nebenwirkugen verbunden. Diese können die Lebensqualität negativ beeinflussen, so auch die chemotherapieinduzierte periphere Neuropathie (CIPN). Die CIPN ist ein ernst zu nehmendes Problem. Während der Chemotherapie führt sie zu schlechterer Compliance und so kann diese Nebenwirkung nicht nur die Lebensqualität verschlechtern, sondern auch das langfristige Ergebnis der Therapie. Zu den Medikamenten, die CIPN verursachen können, gehören Cisplatin, Oxaliplatin, Paclitaxel, Thalidomid und Bortezomib. Die Therapie mit Cisplatin beispielsweise kann u. a. zu Störungen der Sinneswahrnehmungen führen, zu Ataxie und Parästhesien. Diese Symptome können noch Monate nach der Behandlung persistieren.
In einer aktuellen Übersichtsarbeit wurden nun nur peerreviewte klinische Studien hoher Qualität aufgenommen, sodass von 607 vorhandenen Arbeiten fünf in die Überprüfung eingeschlossen wurden: eine Quasi-Experiment-Studie und vier Kohortenstudien mit insgesamt 109 erwachsenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In den Studien wurde die Akupunktur zwischen zwei und zehn Wochen, meist zweimal pro Woche, durchgeführt. Verschiedene Akupunkturpunkte wurden verwendet, häufig fanden sich jedoch die Punkte Ba Feng (EX-LE8) und He Gu (DI4). Die Schlussfolgerung aller Autoren. Die Akupunktur ist mit einer Verbesserung der CIPN-Symptome assoziiert. Bei manchen Patienten blieb sie jedoch wirkungslos. In keiner der Studien wurde über nachteilige Ergebnisse berichtet. Es wurden in den Studien verschiedene Chemotherapeutika verwendet, nämlich Oxaliplatin, Cisplatin, Vincristine und Bortezomib, was die leichte Variabilität der Ergebnisse erklären könnte.
Die Ergebnisse der vorhandenen Studien zeige aber trotzdem deutlich, dass signifikante Verbesserungen durch die Akupunktur zu erreichen seien, und das ohne Nebenwirkungen