Prophylaxe bei parodontalen Erkrankungen

Naturmedizin

Aktuelle ex-vivo/in-vitro-Studie mit Salviathymol® N Madaus

Eine aktuelle ex-vivo/in-vitro-Vergleichsstudie zu antibakteriellen Mundspüllösungen zeigt eine vergleichbare Wirksamkeit des pflanzlichen Salviathymols[i] und dem in der Therapie häufig eingesetzten Chlorhexidin 0,2 % (Chlorhexamed® forte).[ii] Salviathymol wird in Deutschland von dem Gesundheitsunternehmen Viatris produziert und vertrieben.

„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass im Laborversuch die Lösung aus ätherischen Ölen der Salviathymol Lösung zu einer starken Abtötung von Bakterien des oralen Biofilms führt. Dabei ist das Ausmaß ähnlich dem Goldstandard Chlorhexidin-Lösung (0,2 %)“, erläutert die Studienleiterin Prof. Dr. Nicole Arweiler, Abteilung Parodontologie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) am Standort Marburg.[ii]

Die vorliegenden Resultate sind konsistent mit bisherigen Studiendaten zur antimikrobiellen und antiinflammatorischen Wirksamkeit ätherischer Öle und untermauern deren Stellenwert in der Prophylaxe und Therapie parodontologischer Erkrankungen. In Verbindung mit der positiven Patienteneinstellung gegenüber natürlichen Produkten und einer nachgewiesenen Wirksamkeit im Biofilmmanagement können Präparate mit ätherischen Ölen eine wertvolle Alternative zu anderen wissenschaftlich empfohlenen Mundspülungen sein. Mit der Behandlung mit ätherischen Ölen kann zudem eine Steigerung der Adhärenz einhergehen, die bei der Behandlung mit dem therapeutischen Standard Chlorhexidin aufgrund von möglichen Nebenwirkungen wie Zahnverfärbung und Geschmacksirritationen häufig beeinträchtigt wird. 

Antibakterielle Mundspüllösungen zur prophylaktischen Mundhygiene empfohlen
Bei einer Parodontitis – an der jeder zweite mit einer Gingivitis in der Vorgeschichte erkrankt – wird neben der mechanischen Reinigung der Zähne die Verwendung einer antibakteriellen Mundspüllösung empfohlen, um den Restbiofilm (Plaque) und seine pathogenen Bakterien zu inaktivieren.[iii] Laut S3-Leitlinie „Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis“ sind antibakterielle Spüllösungen in der häuslichen Prophylaxe sowohl kurzfristig als auch langfristig für die Mundhygiene indiziert. Zur kurzfristigen prophylaktischen Mundhygiene werden antibakterielle Spüllösungen auch als alleinige Maßnahme bei hoher Keimbelastung, z.B. nach intraoralen Operationen oder sonstigen Einschränkungen der mechanischen Mundhygiene angewendet.[iv]

Vergleichsstudie untermauert Wirkung der pflanzlichen Alternative 
Die Überprüfung der antibakteriellen Wirksamkeit von Salviathymol erfolgte in einem etablierten Versuchssystem. Dazu wurde Salviathymol als gebrauchsfertige Lösung sowie Chlorhexidin 0,2 % und als Negativkontrolle Isotone-Kochsalzlösung 0,9 % (Natriumchlorid) auf ex-vivo-Plaquefilm verglichen. Bei 24 Probanden, die 24 Stunden ihre Zähne nicht putzen durften, wurde eine Plaqueprobe von den vestibulären Flächen der Molaren entnommen. Die Biofilmprobe jedes Patienten wurde in drei vergleichbare Proben unterteilt und jeweils mit 5 µl Isotoner-Kochsalzlösung, Salviathymol oder Chlorhexidin für eine Minute behandelt. Mittels anschließender Vitalfluoreszenzfärbung wurde die Vitalität der Bakterien im Biofilm sichtbar gemacht und bestimmt.

Durch die Behandlung mit Salviathymol wurde der Anteil lebender Bakterien in der Plaqueprobe signifikant auf 54,54 % (Standardabweichung (SD) ± 2,53 %) reduziert im Vergleich zu Natriumchlorid (82,57 %, SD ± 3,49 %). Der therapeutische Standard Chlorhexidin senkte die Bakterienvitalität auf 48,93 % (SD ± 3,75 %). Mit einer Differenz von 5,6 % zu Chlorhexidin als Goldstandard konnte die Formulierung aus den ätherischen Ölen eine vergleichbare Wirkung auf die Biofilmaktivität zeigen.

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