Ein achtköpfiges Team vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Hochschule Neubrandenburg führten eine systemische Literaturrecherche und strukturierte Interviews durch. Sie wählten dafür Patienten aus, die Akupunktur, Homöopathie oder Allgemeinmedizin als Behandlungsmethode gewählt hatten. Daten von 263 Patienten konnten so ausgewertet werden.
Die Ergebnisse: Für alle Patienten war es am wichtigsten, dass der Behandelnde aktiv zuhören kann und sich Zeit nimmt. Für die Akupunktur- und Homöopathiepatienten war der Aspekt einer ganzheitlichen Behandlung sehr wichtig, was bei den Patienten der Allgemeinmedizin weniger ausgeprägt war. Für diese Patienten war es hingegen wichtiger, dass sie sich gut informiert fühlten. Die Zahlungsbereitschaft war in den Gruppen Akupunktur und Homöopathie höher.
Die Zeit, die sich die Ärzte nehmen, und inwieweit sie aufmerksam zuhören sind am wichtigsten für alle Patienten. Diese Ergebnisse können zur Debatte über eine stärker patientenorientierte Gesundheitsversorgung beitragen. Sie unterstützen eine Stärkung der medizinischen Beratung im deutschen Gesundheitswesen.
Ärzte, die dies schon in der täglichen Praxis einsetzen wollen, bilden sich häufig in naturheilkundlichen Therapien weiter und sind oft gezwungen, diese Dienste nur als Selbstzahlerleistung anbieten zu können. Die Autoren vorliegender Studie empfehlen, auf den Faktor Zeit mehr Augenmerk zu richten und durch eine Überarbeitung der Vergütungssätze von Ärzten eine umfassendere Beratung möglich zu machen.
Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass Patienten, die Akupunktur und Homöopathie in Anspruch nahmen, auch mehr bereit waren, für eine Therapie eigenes Geld in die Hand zu nehmen.