58. Kongress der DGGG, München, 5. bis 8.10.2010

Gyn-Depesche 6/2010

125 Jahre DGGG: Werte, Wissen, Wandel

Zur Jubiläumstagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe mit obengenanntem Motto mussten die Veranstalter eine Auswahl aus einer Vielzahl von Abstracts treffen. Neben den wissenschaftlichen Arbeiten enthielten auch die öffentlichen Erklärungen der Experten Neues und sicher Wissenswertes.

Echo vor operativer Entbindung

Retrospektiv analysierten A. M. Dückelmann und Kollegen, Charité, Berlin, die Daten aller Frauen mit einem Fetus in Kopflage am Termin und verlängerter Austreibungsphase, die an ihrer Klinik in einem Jahr entbunden wurden. Verglichen wurde der Einsatz von perinealem Ultraschall mit alleiniger manueller Untersuchung zur Entscheidung über die Art der Geburt (Gruppe 1 und 2). In Gruppe 2 wurden signifikant häufiger Sectiones durchgeführt; zudem kam es häufiger zu schwerwiegenderen Folgen vaginaler operativer Entbindungen wie Dammriss und Blutungen. Ein perineales Echo bei Geburtsstillstand in der aktiven Phase kann demnach für die Mütter das Risiko im Rahmen operativer Entbindungen verringern.

Geänderte Stillempfehlungen

Auf die aktuellen Ernährungsempfehlungen aus der S3-Leitlinie „Allergieprävention“ der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin (DGKJ), die in Zusammenarbeit mit vielen anderen Verbänden entstanden ist, verwies Prof. Klaus Vetter, Neukölln. Laut Leitlinie gibt es keine gesicherten Belege für den Nutzen ausschließlichen Stillens über den vierten Lebensmonat hinaus. Mit der Beikost bis zu dessen Ende zu warten, ist allerdings sinnvoll. Wird dann zugefüttert, scheint dies das Allergierisiko reduzieren zu können. Vetter rät dazu, nach Beginn der Gabe von Beikost so lange weiter zu stillen, wie Mutter und Kind es wünschen. Er betonte auch den Bindungsaspekt des Stillens, neben Vorteilen für Ernährung und immunologische Abwehr.

FSH beeinflusst die Knochen

V. Seiffert-Klauss et al., TU München, untersuchten im Rahmen der PeKnO-Studie (perimenopausale Knochendichte und Ovulation) bei Frauen über 45 Jahren den Zusammenhang zwischen FSH, das viele Jahre vor der Menopause ansteigt, und der trabekulären Knochendichte der Wirbelkörper L1 bis L3. Vor kurzem war ein direkter Einfluss von FSH auf die Knochenmasse postuliert worden. Daten von 50 Frauen, deren Knochendichte im Abstand von zwei Jahren bestimmt worden war, lagen vor. Der Knochenmasseverlust korrelierte mit den FSH-Werten nach zwei Jahren. Es ließ sich eine Abnahme der Knochendichte um 1 mg Ca-HA/ml pro Zunahme von FSH um 10 IU/l errechnen. Die Autoren folgern, dass FSH eine Rolle in der komplexen Regulation des Knochenstoffwechsels spielt, bevor es zum postmenopausalen Östrogen-Abfall kommt.

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